- Malaparte
- Malapạrte,Curzio, eigentlich Kurt Erich Sụckert, italienischer Schriftsteller und Journalist, * Prato 9. 6. 1898, ✝ Rom 19. 7. 1957, Sohn einer Italienerin und eines Deutschen; war u. a. 1928-31 Leiter der Tageszeitung »La Stampa«; zunächst Anhänger der Faschisten, später jedoch wegen seiner kritischen politischen Haltung verhaftet und auf die Liparischen Inseln verbannt; im Zweiten Weltkrieg Kriegsberichterstatter; nach Kriegsende Verbindungsoffizier zur US-Armee. Malaparte erregte Aufsehen mit seinen dynamisch geschriebenen polemischen Kriegs- beziehungsweise Nachkriegsromanen »Kaputt« (1944; deutsch), einer desillusionierenden Reportage des Kriegsschauplatzes an der Ostfront, und v. a. »La pelle« (1950, französisch 1949 unter dem Titel »La peau«; deutsch »Die Haut«), in denen er in expressionistischen Bildern schonungslos Szenen menschlicher Erniedrigung im Zeichen des Selbsterhaltungstriebes darstellt. Er war auch als Filmregisseur tätig (»Der verbotene Christus«, 1950).Weitere Werke: Erzählungen: Avventure di un capitano di sventura (1927).Romane: Sodoma e Gomorra (1931); Sangue (1937; deutsch Blut); Il sole è cieco (1947).Essays: Technique du coup d'état (französisch 1931, italienisch 1948 unter dem Titel Tecnica del colpo di stato; deutsch Der Staatsstreich, auch unter dem Titel Technik des Staatsstreichs); Il Volga nasce in Europa (1943; deutsch Die Wolga entspringt in Europa); Maledetti Toscani (1956; deutsch Verdammte Toskaner); Io in Russia e in Cina (1958; deutsch In Rußland und in China); Mamma marcia (herausgegeben 1959; deutsch Der Zerfall); Benedetti Italiani (herausgegeben 1961; deutsch Verflixte Italiener).Ausgabe: Opere complete, auf mehrere Bände berechnet (1959 ff.).F. Vegliani: M. (a. d. Ital., 1958);Bibliografia Malapartiana, hg. v. V. Baroncelli u. a. (Prato 1987);M., scrittore d'Europa, hg. v. G. Grana (ebd. 1992).
Universal-Lexikon. 2012.